Batik & Shibori – Step by Step

Shibori

Stoffe färben hat zugegeben einen gewissen Suchtfaktor. Ich bin jedes Mal aufgeregt, wenn ich nach dem Färben den Stoff auswickeln und das entstandene Kunstwerk zum ersten Mal bewundern kann.

Zum Färben sollten vorwiegend natürliche Stoffe verwendet werden, wie z.B. Baumwolle, Leinen oder Seide. So können tolle Effekte auf Bettlaken, Baumwolltaschen, T-Shirts oder, wie hier, Geschirrtücher gezaubert werden. Die Stoffe sollten vor dem Färben gewaschen sein, damit die Fasern die Farbe besser aufnehmen können. Und dann kann es auch schon losgehen!

Es ist wichtig beim Färben nicht ungeduldig zu werden. Nimm dir die Zeit die Stoffe in Ruhe zu falten, abzubinden und deinen Untergrund in Ruhe vor dem Färben abzudecken. So bekommst du sicherlich die besten Ergebnisse und musst dich hinterher nicht um unerwünschte Farbflecken auf dem Boden kümmern. Das ist schon die halbe Miete.

Für das Färben verwende ich 10 Liter Eimer, der ungefähr zur Hälfte mit heißem Wasser gefüllt ist. Diesen Eimer platziere ich auf einer wasserundurchlässigen Unterlage (Malerfolie), damit der Boden nicht von Spritzern in Mitleidenschaft gezogen wird. Nun das Farbpulver hinzugeben, einmal kurz umrühren und die gefalteten Stoffe für ca. 45 Minuten hineinlegen.

Danach müssen die gefärbten Stoffe solange mit Wasser ausgespült werden, bis das Wasser, das du aus dem Stoff drückst, nicht mehr blau, sondern klar ist. Danach kommen sie für 15 Minuten ist Fixierbad, damit die Farbe beim Waschen in der Waschmaschine nicht verblasst.

Jetzt kommt mein Lieblingsteil: Das Auswickeln der Stoffe. Es ist so toll, sich von den entstandenen Mustern überraschen zu lassen!

Hier findest du eine genaue Schritt für Schritt-Anleitung für die einzelnen Muster:

Du benötigst:

  • Stoffe deiner Wahl
  • 10 Liter Eimer
  • 1 Malerfolie
  • 1 Packung Textilfarbe (ich habe Simplicol Expert in Marine Blau verwendet) für 6 Baumwolltücher
  • 1 Packung Farbfixierer (Simplicol Expert)
  • 1 Paar Gummihandschuhe
  • 2 Holzplatten quadratisch (10 x 10cm)
  • 2 Holzplatten dreieckig (11 x 8 x 8cm)
  • Haushaltsgummis
  • Faden zum Abbinden

Folgende Muster stehen zur Auswahl:

Shibori

1. Für das erste Geschirrtuch ist das mit der anspruchvollsten Falttechnik. Du benötigst neben dem Stoff zwei dreieckige Holzplatten und zwei Haushaltsgummis. Um das Muster zu erhalten muss der Stoff nach folgendem Prinzip gefaltet werden:

Shibori Technique

Zunächst viertelst du deinen Stoff und faltest ihn mit einer Zickzack-Falz. Nun faltest du die enstandene Bahn erneut im Zickzack, indem du, wie oben gezeigt, Dreiecke umschlägst. Das machst du solange, bis du ein Dreieck in den Händen hälst. Auf dieses legst du auf die Vorder- und Rückseite je ein Holzdreieck und umwickelst 2 Ecken mit den Haushaltsgummis. Je fester du die Holzplatten auf dem Stoff fixierst, desto weniger Farbe gelangt an dieser Stelle auf den Soff. Fertig ist das erste Tuch!

Shibori

Folgendes Muster entsteht nach dem Färbebad:

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2. Muster zwei ist ganz einfach: Du nimmst deinen Stoff, zerknüllst ihn zu einer Kugel und fixierst diese mit einigen Gummibändern. Fertig!

Shibori

Dadurch erhälst du folgendes Muster:

Shibori

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3. Unser drittes Muster ist ein Klassiker: Das Bull´s Eye. Du legst den Stoff ausgebreitet vor dir hin, suchst dir auf deinem Stoff, einen Punkt aus, der der Mittelpunkt deines Bull´s Eye werden soll. Du greifst diesen Mittelpunkt mit Daumen und Zeigefinger  und ziehst den Stoff nach oben. Mit der freien Hand wickelst du in gewissen Abständen Gummiringe um den herunterhängenden Stoff. Die Gummiringe verhindern, dass Farbe an diese Stelle des Stoffes gelangt und sorgen für die weißen Kreise. Fertig ist dein drittes Muster!

Shibori Bullseye

Shibori

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4. Für Muster 4 musst du den Stoff einfach zur Hälfte in den Farbeimer legen.

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5. Du faltest den Stoff von der breiten Seite alle drei Zentimeter im Zickzack.

Shibori Technique

Die entstandene Stoffbahn umwickelst du nun in den von dir gewünschten Abständen mit einem Gummibändern oder mit einer Schnur. Je fester du wickelst, desto heller wird später ein weißer Strich zu erkennen sein.

Shibori

Nach dem Färben erhälst du folgendes Muster:

Shibori

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6. Für Muster Nr. 6 benötigst du die Holzquadrate und einige Gummis zum Fixieren. Um das Muster zu erhalten, muss der Stoff nach folgendem Prinzip gefaltet werden:

Shibori Technique

 

 

Zunächst viertelst du deinen Stoff und faltest ihn mit einer Zickzack-Falz. Nun schlägst du die enstandene Bahn erneut im Zickzack um. Ziel herbei ist es am Schluss ein Quadrat zu erhalten. Am einfachsten geht das, wenn du die Bahn zuerst halbierst und anschließend drittelst. Wenn du das Quadrat hast, platzierst du auf der Vorder- und Rückseite deine Holzquadrate und zurrst diese mit den Haushaltsgummis fest.

SHibori

Dein Ergebnis wird ungefähr so aussehen:

Shibori

 

 

 

Viel Spaß beim Ausprobieren!

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